Turnfest 2018 im Seetal
Aufgrund der immer strengeren Abgasnormen und CO2 Vorschriften, wird es von Jahr zu Jahr schwieriger einen geeigneten Ort zur Teilnahme an einem Turnfest zu finden. Da sowohl die Ostschweiz wie auch das Tösstal seit dem vergangenen Besuchen des TV Dielsdorf mit ihrem nicht ganz E-Camper an den Folgen der Klimaerwärmung leiden, musste 2018 eine Expertenkommission mit Klimatologen, Ingenieuren, Vertretern des STV und dem Vorstand die kleinen noch möglichen Flecken der Schweiz nach einem Turnfest abgrasen. Auf dem Brünig war leider nur ein Schwingfest im Angebot so dass man sich zum Ende auf das Seetal in Luzern einigen konnte. Den Bewohnern wurde bereits im Vorfeld eine stattliche Summe überwiesen und so wurde der Tross am ersten Wochenende mit viel Jubel anstelle der sonst üblichen Buhrufe empfangen.
Die lange Anreise erfordert in der Regel die frühzeitige Anreise um sich an die klimatischen Bedingungen einer Region gewöhnen zu können. So auch am ersten Wettkampfteil, dem LA Einzel. Ob die bereits am Freitag angereisten Turner einen Vorteil ziehen konnten sie dahingestellt. Jedenfalls wurden in den Disziplinen 100m, 1000m, Weitsprung, Hochsprung, Kugelstossen die Grenzen des eigenen Körpers ausgelotet. Wie immer gab es überraschende Höchstleistungen und leider auch unerwartete Rückschläge. Bis ganz in die vordersten Regionen schaffte es keiner, dem 28. Platz von Lorenz Furrer gebührt aber Respekt. Nach getaner Arbeit durfte ein Bierchen nicht fehlen und am Abend gesellte man sich unter die lokale Bevölkerung zum festlichen Teil der am ersten Wochenende wie meistens noch etwas gemächlich ausfiel.
Am zweiten Wochenende war der Mehrkampf bereits auf Freitag angesagt, glücklicherweise erst am Abend, sonst wären noch Stimmen laut geworden, bereits am Donnertag anzureisen. So konnten die Turner am Freitagmorgen noch gemütlich die Einkäufe tätigen, welche so ein Turnfest bedarf. Jeder Leser darf hier die Fantasie selbst etwas spielen lassen. Ob die maximale Last des Campers nicht doch überschritten war sei dahingestellt. Gemütlich tuckerte das Gefährt in Richtung Luzern. Dort angekommen nutzen wir die am ersten Wochenende geknüpften Verbindungen zum OK und ergatterten uns einen Platz an vorderster Front des Schlafareals. Die Homebase wurde aufgestellt und die Turner welche sich gegen eine Fahrt im Camper entschlossen hatten, trafen langsam ein. Der Oberturner schwörte seine Mannschaft auf den Wettkampf ein. Die Spannung war aufgrund des späten Beginns kaum mehr auszuhalten. Erst um 17:30Uhr begann der erste Teil mit Kugelstossen und Hochsprung. Danach ging es aber Schlag auf Schlag, Eine kurze Pause zur Analyse der Leistung und dem Anbringen kleinster Korrekturen. Schon war der nächste Teil an der Reihe: Speerwerfen und Weitsprung. Auch hier legten sich die Turner ins Zeug, die schöne Leichtathletikanlage lud beinahe zu Höchstleistungen ein. Zum Ende kam es nochmals Knüppeldick. Vier Turner getrauten sich auf die Laufbahn und mussten ohne Hasen die 800m bewältigen, während der Rest der Sektion den Wurfkörper mit lauten Schreien in die Ferne warf. Es war kurz nach halb acht und der Wettkampf überstanden. Kaum war der Sauerstoffgehalt wieder auf einem mit dem Leben vereinbaren Level kam der Durst auf. Während des Turnens hatte man bereits die ausgelassenen anderen Turnvereine beim Begiessen der Leistungen beobachten müssen. Nun durften auch wir. Ein kleines Wettkampfbierchen Area Phone Code 450 , dann ging es zurück zum Camper um die Leistung zu feiern, zu duschen und sich in die Ausgehkluft zu stürzen. Für einen Freitag waren schon viele Turner anwesend und ein friedliches Fest nahm seinen Lauf.
Am nächsten Morgen durfte man wettkampffrei auch mal etwas ausschlafen. Die Umgebungsgeräusche liessen einen allzu langen Schlaf jedoch nicht zu. Einige Turner zollten den Anstrengungen bereits Tribut oder mussten aus diversen Gründen das Turnfest bereits verlassen. Die Gebliebenen konnten ohne Druck das gut organisierte Fest geniessen und den nun in Scharren ankommenden Turnern bei der ‚Arbeit’ zusehen. Am Abend war das Zelt dann entsprechend gefüllt und die Batterien der Dielsdorfer nach zwei anstrengenden Wochenenden langsam leer. Eher früh ging es ins Bett um am Sonntag Fit zu sein für die Heimfahrt. Der Camper brachte alle sicher nach Hause. Ein gelungenes Turnfest im Seetal ging zu Ende und bereits macht man sich auf die Suche nach einem Turnfest im Jahr 2019. Ob uns die Aargauer wollen??